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Mädchen bleiben am Ball

Aktualisiert: 16. Juni

Die Fußballerinnen vom EMA berichten von ihren Erfahrungen und Schwierigkeiten...

Von Merle Groscurth & Vera Krieg

Foto: Xavier Brieger

Schauplatz - 15 Mädchen aus allen Altersklassen auf dem Endenicher Sportplatz

Die Sonne brennt auf den Endenicher Sportplatz, auf dem jeweils rund 15 Mädchen aller Altersklassen einem Ball hinterherrennen.

Sofort ist klar, worum es sich handelt: Fußball. Der bekannteste Sport, der, egal wo man hinfährt, gespielt wird. Jedoch ist mit dem Wort “Fußball” eigentlich ein Sport gemeint, den nur Männer spielen. Wird er von Frauen gespielt, heißt es sofort “Frauenfußball.” Doch warum muss die weibliche Variante gleich eine andere Bezeichnung erhalten?

Alle spielen denselben Sport, trotzdem wird unterschieden zwischen "normalem" Fußball und Frauenfußball.


Unterschiede - als Fußballerin hast du es nicht leicht

Ein Unterschied steht fest: Als Fußballerin lebt es sich schwieriger. Zu der deutlich niedrigeren Bezahlung kommt die Normalisierung von Sexismus und Objektivation der Spielerinnen in den Vereinen, oft vom eigenen Trainer. Die Spielerinnen werden mit den Spielern verglichen und ihnen wird vorgeworfen, dass Frauen sowieso schlechter als Männer spielen.


Die Fußball-Coaches - Rebecca, Luise und Carla

Doch auch als Hobby bringt das Fußballspielen als Mädchen seine Hürden mit sich. Rebecca, Luise und Carla spielen beim FV Endenich und haben beschlossen, “Mädchenfußball” in der Projektwoche anzubieten. Fußball ist die große Leidenschaft der Drei.


Nur Mut!

„Seit 10 Jahren spiele ich nun hier. Es macht einfach Spaß, als Team zusammen zu trainieren. Die Gemeinschaft ist einfach toll! " sagt Luise. Rebecca will genau diese Gemeinschaft erweitern und mehr Mädchen zum Fußball spielen ermutigen. "Genau deshalb haben wir unser Projekt "Mädchenfußball" genannt, um zu vermeiden, dass sich nur Jungs anmelden", erzählt sie uns. Denn wenn man von Fußball rede, würden die meisten an die männlichen Spieler denken.


Motiviert und selbstbewusst dran bleiben

Viele der Mädchen sind selbstbewusst und motiviert, am Projekt teilzunehmen.

“Trotz der Hitze macht es mir Spaß. Vorher habe ich noch nie Fußball gespielt, aber nach den Trainingseinlagen habe ich schon einiges gelernt." Diese Antworten hören wir häufig, als wir Schülerinnen zum Projekt befragen.


Foto: Xavier Brieger

Doch manche scheinen etwas unsicher zu sein, als wir wissen wollen, ob es ihnen wichtig ist, dass keine Jungs dabei sind. “Ich finde es gut, dass nur Mädchen dabei sind, weil Jungs ja auch besser spielen", sagt eine Schülerin. Der Meinung ist Luise nicht: “Jungs sind nicht besser. Wir spielen einfach anders, aber im Vergleich nicht schlechter!”


Von wegen "Jungs sind besser"

Als Luise mit dem Fußballspielen begonnen hat, war sie noch sehr jung. Es gab noch keine Mädchenmannschaft, also hatte sie keine andere Wahl, als zu den Jungs zu gehen. “Am Anfang war es gut, aber je älter ich wurde, desto weniger wurde mir gepasst oder generell mit mir interagiert. Manchmal habe ich mich ausgeschlossen gefühlt. Da war ich dann froh, als ich zu den Mädchen wechseln konnte.” Sofort fällt ihr der Unterschied auf: “Die Stimmung ist besser, ich habe mich direkt wohler gefühlt.” Luise macht uns aber auch klar, dass sie ihre Aussagen nicht gegen die Jungs und Männer richtet. Denn Fußball in Frauen und Männer zu unterteilen, hätte ja auch genetische Gründe. Rebecca nickt. “Trotzdem würde ich mir manchmal mehr Respekt wünschen. Viele machen das vielleicht gar nicht extra, aber wenn ich mit einem Jungen Fußball spiele, muss er nicht “sanfter” spielen.”

Dass beim Pokalfinale des Vereins neulich bei den Männern deutlich mehr Zuschauer als bei den Mädchen waren, ist für die Drei normal. Ganz lässig erzählt uns Carla von deren Sieg. “Wir hatten die Gegner so gut im Griff. Da war klar, dass wir gewinnen.”

Für den Verein läuft es also mehr als gut. Verloren haben sie diese Saison erst einmal. Und so soll es auch weitergehen!

Diese Motivation scheint sich auf den Schülerinnen widerzuspiegeln. Außer den kurzen Trinkpausen zwischendurch verbringen sie die Projekttage auf dem Platz. Und dass das Motto “EMA in Bewegung” passt, ist mehr als klar.


Es geht nicht nur um Sport

Denn nicht nur im sportlichen Sinne, sondern auch im gesellschaftlichen Sinne wird hier so einiges bewegt.


Foto: Xavier Brieger


Merle Groscurth (10B), Vera Krieg (9A)

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