Zwischen Bundesrat und Bahnsteig – So.Wie?So! auf preisgekrönter Berlin-Odyssee
- 8. Nov.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Nov.

Foto: Jamie Al-Khalaf
Odysee mit Happy End – das war unser Moment
Manchmal schreibt das Leben die besten Reportagen selbst. Unsere Berlinreise war eine Mischung aus Abenteuer, Chaos und Gänsehautmomenten – irgendwo zwischen Bundesrat und Bahnsteig. Und auch wenn der ICE uns im Stich ließ, in Erinnerung bleiben die Abendsonne am Brandenburger Tor, Gespräche mit jungen Journalist:innen aus ganz Deutschland – und das Gefühl, gemeinsam etwas geschafft zu haben.
Jede:r von uns hat seinen eigenen Berlin-Moment gefunden – ob auf der „Bühne“ des Bundesrats, vor dem Brandenburger Tor oder im „Nachtzug“ nach Köln. Und vielleicht war genau das eine besondere Erkenntnis dieser Reise: dass Stolz, Teamgeist und Humor selbst dann bleiben, wenn der Zug mal stillsteht.
Berlin, Bundesrat — und wir mittendrin

Foto: Jamie Al-Khalaf
Man geht wahrscheinlich nicht alle Tage in den Bundesrat – und so war es auch für uns das erste Mal. Für uns war es das Größte, das Highlight dieser ganzen Reise: die Preisverleihung. Aber für mich war es ein ganz besonderer Moment.
Es war der Moment, in dem mich (und Merle, Lukas und Luise) meine Gruppe – meine zweite Familie – dafür ausgesucht hatte, unseren Sonderpreis „Einsatz für eine bessere Gesellschaft“ zusammen mit Merle entgegenzunehmen. Ich konnte es nicht fassen und war überglücklich.
Zwei Stunden später war es so weit. Wir standen in der imposanten Eingangshalle des schon mehrmals erwähnten Gebäudes und machten Gruppenfotos. Dann ging es in den Plenarsaal – dort, wo sonst Politiker:innen der verschiedenen Länder sitzen, nahmen wir jetzt Platz. Natürlich waren wir aufgeregt, aber es gab noch so viele andere Schülerzeitungen, die mit uns diesen besonderen Moment genossen.
Mit Stolz hielten wir unsere erste Printausgabe Stolpersteine in die Höhe und lächelten in die Kamera unserer Kollegen.Ziemlich am Anfang konnten Lukas und Luise schon unseren ersten Preis „Schreiben gegen Ausgrenzung – Preis für diskriminierungssensible Berichterstattung“ entgegennehmen.
Ungefähr zwei bis drei Stunden später, immer noch am gleichen Ort, waren wir dann endlich an der Reihe. Mit dem Wissen, dass meine Eltern und wahrscheinlich hunderte andere Menschen uns auch noch über den Livestream des Bundestags beobachten konnten, ging es langsamen Schrittes nach vorne zu Michael Brand, dem Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der uns an diesem Tag den Preis verlieh.
Nach einer nicht enden wollenden Rede des CDU-Politikers voller Stolz und Anteilnahme überreichte er uns schließlich unsere Urkunde für den 3. Platz und einen kleinen Blumenstrauß dazu.Schnell noch ein paar Fotos, wie wir die beiden Gegenstände in den Händen hielten – und dann erleichtert und glücklich wieder zurück zu unserem Platz.
Und dann war es auch schon so ziemlich vorbei. Am Ende durften auch die Zuschauer:innen, die von oben alles mit angeschaut hatten, zu uns nach unten kommen, und es wurden große Gruppenfotos von der ganzen Gesellschaft dieser Preisverleihung am 26.06.25 geschossen.
Gut gelaunt verließen wir nach einer gewissen Zeit diesen imposanten Ort und machten uns auf die Socken zu unserer Bahn.
Auf Wiedersehen, Berlin – vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr.
Sascha-Lena Weigt
Mein Highlight - zum ersten Mal in Berlin
Natürlich war die ganze Fahrt aufregend, und allein schon, dass ich das erste Mal in Berlin war, hat alles so besonders gemacht. Aber als ich dann mal wirklich nachgedacht habe, was für mich der schönste Moment in diesen paar Tagen war, hat mein Kopf nicht mit der Preisverleihung oder dem Kennenlerntreffen geantwortet.
Meine schönste Erinnerung aus Berlin ist, als wir am ersten Tag noch einen Stopp am Brandenburger Tor eingelegt haben. Es war schon fast 20 Uhr, und die letzten Strahlen der Sonne haben den ganzen Platz in so einem wunderschön goldenen Licht erstrahlen lassen. Wir waren einfach alle in guter Stimmung, jeder hat Fotos gemacht, und es war, als könnten wir nach all der Arbeit, die uns überhaupt erst nach Berlin gebracht hat, endlich wieder aufatmen und einfach mal den Moment genießen.Und genau dieses Gefühl wird diesen Moment für immer unvergesslich für mich machen.
Helena Freudendahl
Willkommen in Berlin
Nach mehreren Stunden Zugfahrt kamen wir endlich in Berlin an. Unsere erste Station war unser Hostel "Grand Hostel Classic" in Kreuzberg. Nach einer kurzen Pause wurden wir von zwei netten Damen von der Jugendpresse abgeholt, und wir fuhren zum Haus der Europäischen Kommission in Deutschland. Persönlich hätte ich nach der langen Zugfahrt glatt noch ein bis zwei Stunden schlafen können.
Nachdem wir von der Vertreterin der Europäischen Kommission eine Rede über alle Preisträger:innen hörten, konnten wir uns gegenseitig kennenlernen. Ich habe mich mit verschiedensten Schülern und Schülerinnen aus ganz Deutschland unterhalten. Dabei habe ich Leute aus Bayern, Berlin und vielen weiteren Regionen kennengelernt.Nach einem eleganten, aber nicht sehr sättigenden Essen versammelte sich unsere Truppe vor dem Brandenburger Tor. Dort machten wir Fotos, unterhielten uns – doch das Beste war die Stimmung: Alle waren gut gelaunt (aber hungrig), und wir hatten einen wirklich schönen Abend zusammen. Letzten Endes fuhren wir mit einer Currywurst im Bauch zurück zum Hostel.
Andy Cabeza
Berlin – Hauptstadt, Preisverleihung und Abenteuer
Berlin ist nicht nur die Hauptstadt von Deutschland, sondern auch der Ort der Preisverleihung des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder und da waren wir, die Schülerzeitung So.Wie?So!. Bei der Preisverleihung waren wir nicht nur die Einzigen, die sogar zweifach geehrt wurden, sondern hatten auch einfach eine schöne Zeit, mit einer nicht so tollen Rückreise. Aber es hat mich, das ganze Team und besonders unsere Lehrerin stolz gemacht: Stolz, ein Teil von etwas Größerem zu sein und nicht nur von zu Hause zu schreiben oder was wir sonst so gemacht haben.
Jamie Al-Khalaf, Fotograf
Abenteuer Heimfahrt Berlin-Bonn

Foto: Lukas Busskamp
Unsere Heimfahrt war sehr abenteuerlich. Alles fing damit an, dass Frau Chengs Handy spann und wir dadurch in die falsche Richtung gefahren sind. Als wir in eine S-Bahn Richtung Hauptbahnhof umsteigen wollten - Feueralarm. Somit konnten wir die S-Bahn vergessen.
Zum Glück fanden wir dann aber noch eine Straßenbahn, die uns rechtzeitig zum Bahnhof bringen konnte. Wir hatten sogar noch etwas Zeit, um Proviant für die Fahrt zu kaufen.
Nach einem spontanen Gleiswechsel saßen wir dann endlich im Zug Richtung Bonn. Ein ICE, Direktverbindung. Was kann da schon schiefgehen?
Die Antwort: Alles!
Wir saßen erschöpft von den Strapazen und den vielen Eindrücken der letzten Tage auf unseren Plätzen, unterhielten uns, hörten Musik oder schauten etwas auf unseren Smartphones oder iPads. So fuhren wir eine Zeit lang sogar ziemlich gechillt.
Irgendwann blieben wir stehen - mitten auf der Strecke. Der Lautsprecher knackte „Wir stehen jetzt hier vor Hannover für eine unbestimmte Zeit. Genaueres wissen wir momentan auch noch nicht.“ Das war die erste von vielen Durchsagen der folgenden Stunden Stillstand. Zuerst hofften wir auf
eine schnelle Weiterreise und redeten das Problem weg: Deutsche Bahn halt!
Aber Stunde für Stunde wurde uns bewusst: Das wird nichts. Wir standen nun an einem Bahnsteig irgendwo im Nirgendwo, die Türen waren offen und das typische „Bahnwasser“ stand zur Abholung bereit. Zwei Soldaten, die hinter uns saßen bestellten sogar Pizza in den Zug.
Panik breitete sich aus, als unser Zug aus der DB App gelöscht wurde. Als wir zur eigentlich erwarteten Ankunftszeit in Bonn stattdessen in Hannover ankamen, mussten wir alle aussteigen und auf den nächsten Zug warten, der angeblich in einer Stunde abfuhr. Wir holten uns bei McDonalds am Bahnhof noch etwas zu essen und warteten…
Zum Glück verlief ab hier alles reibungslos und wir fanden sogar Sitzplätze in dem neuen Zug, sodass wir gegen 2 Uhr morgens in Köln ankamen (Um ehrlich zu sein Punkt genau 1:59 Uhr). Hier holten uns dann ein paar Eltern ab und wir waren um ca. 3 Uhr endlich im Bett.
Lukas Busskamp
Mein Moment in Berlin
Oder besser gesagt: meine Momente in Berlin waren einmal die Ankunft am Brandenburger Tor, als wir diese Kennlernveranstaltung im Europäischen Haus hatten, und die Rückfahrt nach Bonn – bzw. nach Köln.
Für mich war die Kennlernveranstaltung ein Moment der Realisation, dass wir wirklich in Berlin sind. Ich fand es schön zu sehen, wie viele verschiedene Personen aus ganz Deutschland sich an diesem Abend zusammengefunden haben und sich über ihre Interessen austauschten. Das Fotoshooting am Brandenburger Tor im Anschluss war auch nochmal ein schöner Moment für mich, und ich würde sagen, dass es uns als Redaktion auch etwas zusammengebracht hat.
Ein anderer Moment war für mich die Rückfahrt nach Bonn, die ja alles anüdere als geplant funktioniert hat. Angefangen hat es schon mit dem Weg zum Berliner Hauptbahnhof, als bei einer anderen Station auf einmal ein Feueralarm losging und man das Gebäude nicht betreten konnte. Dann ging es weiter mit einem spontanen Gleiswechsel – und endlich im Zug, ging es leider nicht weiter als bis nach Hannover …Aus fünf Stunden Zugfahrt wurden so zehn Stunden, und statt in Bonn hat die Fahrt in Köln geendet. Nach einer Weile war es zwar echt anstrengend, aber dennoch war es eine Fahrt, die mir immer im Gedächtnis bleiben wird – weshalb ich die Rückfahrt ebenfalls als meinen Berlin-Moment bezeichnen würde.
Nikola Weidenbach
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