"Feiglinge zetteln Kriege an“ – Warum mich der „Bus des Lebens“ so bewegt hat
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Aktualisiert: vor 22 Stunden
Ein Theatermoment, der zeigt, was hinter den Worten über Feiglinge und Tapfere steckt
Wie viel Mut steckt in einem Theaterstück? Rita (8d) schildert, wie der „Bus des Lebens“ sie tief berührt hat – und warum ein Satz über Krieg und Tapferkeit bis heute in ihr nachklingt. Ein persönlicher Kommentar über Mut zur Emotion und politische Bildung.
Von Rita Kacem (8d)
Ein Tag, der mehr war als eine Veranstaltung
Ich, Rita aus der 8d, war am 21.11.2025 mit drei weiteren Redaktionsmitgliedern der So.Wie?So! beim GSI in Bonn. Bundespräsident Steinmeier war vor Ort, und die Veranstaltung zeigte eindrücklich, wie wichtig politische Bildung ist – besonders in Krisenzeiten.
„Feiglinge zetteln Kriege an, und die Tapferen tragen sie aus.“/„Cowards start wars, and the brave fight them.“— Benjamin Alire Sáenz, Aristotle and Dante Dive into the Waters of the World (2021)
Mein persönlicher Höhepunkt war jedoch die Szene aus dem Theaterstück „Bus des Lebens“.
Sie hat mich sofort an eines meiner Lieblingszitate erinnert – einen Satz, der mir viel bedeutet, weil er eine bittere, aber wichtige Wahrheit beschreibt:
„Feiglinge zetteln Kriege an, und die Tapferen tragen sie aus.“„Cowards start wars, and the brave fight them.“— Benjamin Alire Sáenz, Aristotle and Dante Dive into the Waters of the World (2021)
Diese Worte tragen eine Schwere, die mich berührt – weil sie hart, traurig und gleichzeitig so wahr sind. Und genau deshalb sind sie auch schön.

Ein Einstieg, der täuscht – und genau deshalb funktioniert
Die Szene begann völlig anders, als das Publikum es erwartet hätte.
Die Schüler:innen traten dicht hintereinander und von einem großen weißen Leinentuch umhüllt in den Saal ein. Auf dem Stoff standen in schwarzem Graffiti-Stil die Worte „Der Bus des Lebens“. Dabei bewegten sie sich durch den Raum, so als würden sie im Bus gemeinsam an uns vorbeifahren.
Ein fröhlich klingendes Trompetenstück lief im Hintergrund. Diese Musik wirkte fast albern – offensichtlich bewusst als starker Kontrast gesetzt zum eigentlichen Thema.
Am Anfang wusste niemand im Publikum, wie ernst und emotional diese Szene noch werden würde.
Wenn Leichtigkeit plötzlich in Schmerz kippt
Plötzlich verstummte die Musik. Alle Schüler:innen verschwanden hinter den Vorhang, bis auf einen.
Er begann zu erzählen. Von Krieg. Von Angst. Von Verlust.
Dann kam der nächste. Und der nächste. Und die nächste. Bis schließlich alle gesprochen hatten.
Eine Schauspielerin hatte Tränen in den Augen, während sie über ihre Erfahrungen sprach. Dieser Moment hat mich besonders bewegt. Die Szene war nicht „schön“ wegen ihres Inhalts – sie war schön, weil sie ehrlich, stark und mutig vorgetragen wurde.
Was bedeutet Krieg? Was bedeutet dieses Wort für euch? Wahrscheinlich können viele von euch diese Frage nicht beantworten, weil ihr es nie erlebt habt. Und das ist gut. Ihr solltet darüber froh sein. Krieg bedeutet, ständig Angst zu haben.Angst, dass man nie wieder aufwacht. Nie wieder die Augen öffnet. Ich hätte nicht gedacht, dass ich wegen der Politik den Kontakt zu vielen meiner Verwandten abbrechen würde. Es ist nicht wichtig, woher wir kommen oder welche Sprache wir sprechen. Wichtig ist, wie wir miteinander umgehen. Mit Herz, Respekt und Liebe. (Aus dem Theaterstück "Bus des Lebens")
Warum Politik manchmal wehtun muss
Ich finde, Politik muss emotional sein, besonders bei Themen wie Krieg.
Was mich beeindruckt hat: Wichtige politische Gäste im Raum – darunter der Bundespräsident – haben diese Emotionalität wahrgenommen. Sie haben gesehen, wie viel Mut es braucht, solche Erlebnisse auf einer Bühne auszusprechen. In diesem Moment konnte ich den Schmerz, von dem erzählt wurde, fast körperlich spüren.
Klare Botschaft
Im Gespräch mit Steinmeier nach der Aufführung wurde deutlich, dass alle Teilnehmenden eines gemeinsam empfunden haben:
Es war schwer, diese Geschichten auf die Bühne zu bringen. Aber es war wichtig. Und eindrücklich. Und stark.
Ich finde, dass die Schüler:innen, die weiteren Beteiligten und die Theaterleitung es geschafft haben, ihre Botschaft klar nach außen zu tragen:
Krieg darf niemals romantisiert werden. Krieg darf niemals angestiftet werden. Denn das Einzige, was bleibt, sind vernarbte Menschen, die ihre Erfahrungen ein Leben lang mit sich tragen müssen.
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