The Perks of Being a Wallflower
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Aktualisiert: vor 2 Tagen
Ein Herbst-&Winterbuch voller Emotionen
Du suchst ein emotionales und wunderschönes Buch, das perfekt in den Herbst passt? Dann bist du hier genau richtig! Denn es ist wieder Zeit für die Buchempfehlung des Monats. Für November/Dezember habe ich einen der bekanntesten Romane von Stephen Chbosky ausgewählt: „The Perks of Being a Wallflower“ („Die Vorteile, ein Mauerblümchen zu sein“), erschienen im Jahr 1999.
Das Buch erzählt die Geschichte des jungen Charlie und seinen Weg ins Erwachsenenleben. Ich möchte euch hier einen kleinen Einblick geben und meine eigene Meinung teilen.
Der folgende Text spricht indirekt schwere Themen wie Trauma, Depressionen, Selbstverletzung und Suizid an. Wenn dich solche Inhalte belasten, lies bitte nur weiter, wenn du dich sicher fühlst. Wenn du merkst, dass dir etwas sehr nahegeht, hol dir Unterstützung – bei Freund:innen, deiner Familie, Lehrer:innen oder vertraulichen Beratungsstellen. Du bist nicht allein.

Charlie – ein besonderer Erzähler
Charlie ist ein fünfzehnjähriger Highschool-Schüler und der Protagonist der Geschichte. Er erzählt von seinem Leben – und das nicht in der üblichen Erzählstruktur eines Romans. Stephen Chbosky entscheidet sich dafür, Charlies Geschichte in Briefform zu erzählen, da er teilweise aus eigener Erfahrung schreibt. Durch diese Form fühlt sich der Leser direkt in die Handlung hineingezogen, denn Charlie adressiert die Briefe gewissermaßen an uns.
Charlie ist ein wahres Mauerblümchen. Statt am Geschehen teilzunehmen, bleibt er – zumindest anfangs – lieber passiv und beobachtet Menschen. Diese Angewohnheit zieht sich durch das ganze Buch. Erst durch den Vorschlag seines Lehrers Bill, der später zu Charlies Mentor und Freund wird, beginnt Charlie, sich aktiv am Leben zu beteiligen und neue Freunde zu finden.Besonders prägend werden dabei Sam und Patrick, wobei Sam eine ganz besondere Rolle spielt – denn sie ist Charlies große Liebe.
Doch Charlie wird nicht nur mit typischen Teenagerproblemen wie der ersten Liebe konfrontiert, sondern auch mit emotionalen und kontroversen Themen der frühen Neunzigerjahre, in denen das Buch spielt.
Schwere Themen – sensibel erzählt
Das Buch behandelt aktiv Themen wie Trauma (in diesem Fall PTSD), Suizid, Depressionen, Selbstverletzung sowie Gewalt gegenüber Kindern und Frauen*. Dennoch verliert Charlie seine Lebensfreude nicht. Er bleibt hoffnungsvoll und erfreut sich an kleinen Dingen – an Musik, an Freundschaft oder einfach an dem Gefühl, unendlich zu sein.

Ein Roman, der Gefühle wirklich zeigt
Ich finde, es ist sehr erfrischend, ein Buch zu lesen, das Gefühle nicht der Interpretation des Lesers überlässt, sondern sie direkt anspricht. Charlie erzählt offen von seinen Emotionen und Gedanken. Man kann als Leser förmlich fühlen, was er fühlt:seine Freude, seine Traurigkeit und Verwirrung, seine Anstrengung, am Leben teilzunehmen, und seine Angst, von seinen Freunden abgewiesen zu werden.
Plötzlich sitzt man nicht mehr in seinem Zimmer – man sitzt im Auto von Sam, mit Patrick und Charlie, hört die Musik und fühlt sich genauso wie Charlie: einfach unendlich.
Mein Fazit
Zusammengefasst kann ich sagen, dass man „The Perks of Being a Wallflower“ definitiv eine Chance geben sollte. Es ist eine wunderschöne poetische Reise, in der man sich leicht selbst wiederfinden kann. Ich persönlich kann gar nicht zählen, wie oft ich beim Lesen gelächelt habe oder wie oft ich fast mit Charlie geweint hätte.
Am Ende hatte ich das Gefühl, Charlie wirklich kennengelernt zu haben und ein Teil seiner Geschichte zu sein – oder wie er es ausdrücken würde:
“And I was really there. And that was enough to make me feel infinite.“ – Charlie
Eure Aylin Lopez G., Klasse 8b
*Begriffserklärungen
Zum Triggerhinweis: https://www.juuuport.de/infos/triggerwarnung
Trauma / PTSD
Ein Trauma ist ein Erlebnis, das so schlimm oder belastend war, dass jemand es nicht richtig verarbeiten kann. PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung) bedeutet: Die Person hat später immer noch starke Angst, Flashbacks oder Albträume wegen dieses Erlebnisses.
Suizid
Das bedeutet, dass ein Mensch darüber nachdenkt, sich selbst das Leben zu nehmen oder es versucht. Es ist ein sehr ernstes Thema, über das man offen sprechen sollte und bei dem man unbedingt Hilfe braucht.
Depression
Eine Depression ist eine Krankheit, bei der Menschen über längere Zeit sehr traurig, leer oder hoffnungslos sind. Dinge, die früher Spaß gemacht haben, fühlen sich sinnlos an. Eine Depression kann jeden treffen – und man braucht dafür Unterstützung und Behandlung.
Selbstverletzung
Das bedeutet, dass sich jemand absichtlich selbst wehtut, z. B. durch Ritzen. Oft steckt dahinter, dass jemand mit starken Gefühlen nicht anders umgehen kann. Auch hier gilt: Man braucht unbedingt Hilfe und darf nie allein damit bleiben.
Gewalt gegenüber Kindern und Frauen
Das meint körperliche oder seelische Gewalt, also wenn Kindern oder Frauen absichtlich wehgetan wird – durch Schläge, Beschimpfungen, Kontrolle oder andere Verletzungen. Es ist immer falsch und strafbar.
Notruf-/Hilfenummer für Schüler:innen in Bonn — einfach, anonym und kostenlos:
Nummer gegen Kummer (Kinder- und Jugendtelefon)
📞 116 111 — (kostenfrei)
Erreichbar montags bis samstags von 14:00–20:00 Uhr kinderschutzbund-bonn.de
Du kannst über alles sprechen: Sorgen, Ängste, Probleme in der Schule oder zu Hause — oder einfach, wenn dir alles zu viel wird.
Und falls du rund um die Uhr jemanden zum Reden brauchst:
Telefonseelsorge (auch für Krisen, Angst, Überforderung, Suizidgedanken …)
☎️ 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (oder bundesweit: 116 123) — 24/7 erreichbar und anonym.
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